Evangelische Landeskirche Anhalts

Diskussion über Gemeindestrukturen

Dessau-Roßlau, am – Bei der Frühjahrssynode der anhaltischen Landeskirche hat Finanzdezernent Wolfgang Philipps dafür plädiert, dass Kirchengemeinden sich künftig zu „Gesamtkirchengemeinden“ zusammen schließen sollten. In diesem Fall würden mehrere Gemeinden eine neue gemeinsame Kirchengemeinde bilden, mit dem Ziel, Aufgaben zu bündeln und besser zu verteilen.

Für lokale Aufgaben in einer Teilgemeinde könnte weiterhin ein Kirchbeirat zuständig sein. „Angesichts der vielen kleinen Gemeinden in Anhalt ist diese Option notwendig“, so Philipps. Die Synodalen diskutierten den Vorschlag und forderten den Landeskirchenrat in einem Beschluss auf, bis zur Herbstsynode 2005 einen Gesetzentwurf zur Bildung von „Gesamtkirchengemeinden“ zu erarbeiten. Im Verlauf der Synodaltagung am Wochenende erteilten die Parlamentarier dem Landeskirchenrat Entlastung für die Rechnungsjahre 2002 und 2003. Nach einem Haushaltsdefizit im Jahr 2003, das nur durch Rücklagenentnahme ausgeglichen werden konnte und Sparmaßnahmen in der Landeskirche notwendig machte, habe man für den Haushalt 2004 nicht mehr auf Rücklagen zurückgreifen müssen, sagte Philipps. „Diese günstige Entwicklung ist jedoch nur zum kleinen Teil von der Landeskirche beeinflusst worden, so dass für unsere Finanzsituation keine Entwarnung gegeben werden kann.“ Der finanzielle Spielraum der Landeskirche sei nach wie vor klein. Zum Abschluss der Synode wurde die Bildung eines Baufonds diskutiert, mit dem Kirchengemeinden in ihrer Bautätigkeit unterstützt werden sollen. Der Gesetzentwurf wurde in die Synodalausschüsse verwiesen und soll in überarbeiteter Form während der Herbsttagung der Synode weiter beraten werden.